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Adel hat die Geschichtswissenschaft in den letzten Jahrzehnten beschäftigt. Antike, Mittelalter, Neuzeit – die Nachfrage hat die Sichtweisen in den vergangenen Jahren allerorts geschärft und manche Diskussion über Epochengrenzen hinweg ermöglicht. Die chronologische Annäherung der Adelshistoriografie an die Gegenwart dagegen ist im Wesentlichen noch zu leisten. Diesen noch ausstehenden Schritt unternimmt der vorliegende Band.
"Wer je die flamme umschritt, / bleibe der flamme trabant": Es gibt wohl kaum jemanden in der historischen Jugendbewegung, den diese Verse Stefan Georges nicht gepackt hätten. Oft schon wurde der große Einfluss Georges auf die Jugendbewegung behauptet, nie hat man ihn aber wirklich geprüft. Gewiss: Hans Blüher und Gustav Wyneken, zwei der wichtigsten Autoren der Jugendbewegung, beziehen sich intensiv auf George. Aber wie breit war die Rezeption darüber hinaus wirklich? Die Beiträge untersuchen zentrale Symbole der Jugendbewegung und ihre Anregung durch die Literatur, das Verhältnis der Jugendbewegung zu Lesen und Literatur in der Folge Stefan Georges und umgekehrt die Bezugnahmen auf die Jugendbewegung in Georges Werk.
Warum gelang es Adelsgruppierungen in der europäischen Geschichte, gesellschaftliche Umbrüche zu überstehen und ihre Vorrangansprüche über politische Systemwechsel hinweg bis in die Gegenwart hinein immer wieder erfolgreich zu transferieren? Gibt es spezifisch aristokratische Kohäsions- und Behauptungsstrategien? Der Sammelband untersucht die Besonderheiten der jeweiligen Adelsformationen und ihrer Strategien des Oben- und Zusammenbleibens im Epochenvergleich. Er fragt jedoch auch danach, welche Konsequenzen dieser Transfer aristokratisch konnotierter Normen für neu begründete politische Ordnungen besaß. Worin lagen Ursachen für die gesellschaftliche Akzeptanz aristokratischer Geltungsbehauptungen, wo taten sich Grenzen auf?
Wiedervereinigung, wo es konkret wird: Zurückgekehrte Adelsfamilien treffen auf eine sozialistisch geprägte Dorfbevölkerung. Selten trafen im deutsch-deutschen Vereinigungsprozess Ost- und Westdeutsche so unmittelbar aufeinander wie in den brandenburgischen Gutsdörfern. Hier mussten nach 1990 zurückgekehrte Adelsfamilien ein Auskommen mit der sozialistisch geprägten Dorfbevölkerung finden, von der sie seit der Enteignung 1945 über 40 Jahre lang getrennt waren. Im ehemaligen Gutsdorf wurden wie unter einem Brennglas spezifische Probleme und Dynamiken sichtbar, die seit 1990 überall im Osten Deutschlands auftraten. Ines Langelüddecke untersucht die jeweiligen Prägungen und Geschicht...
Im 20. Jahrhundert verlor der Adel seine politische Bedeutung. Zugleich gewannen die Begriffe 'Adel' und 'Aristokratie' unübersehbar an Attraktivität in der von Nietzsche inspirierten Kulturkritik zwischen Jahrhundertwende und Nationalsozialismus. Ideologisch vereinnahmt, wandelten sich Gebrauch und Bedeutung dynamisch. Historische und literarisch-kulturelle Semantiken von Adel verschmolzen auf komplexe Weise. In der Studie wird dieser sprachliche Wandel mittels eines linguistischen Zugangs, der Frame-Semantik, rekonstruiert und analysiert. Untersucht werden sowohl essayistische (Julius Langbehn, Oswald Spengler, Karl Jaspers) als auch literarisch-fiktionale Texte (von den Romanen Hedwig Courths-Mahlers bis zur Dichtung Stefan Georges). Auf breiter Quellenbasis entsteht so das Bild einer ideologischen Semantik, die innerhalb der Antimoderne des frühen 20. Jahrhunderts historische Relevanz erlangte.
WEINKULTUR IN MÄHREN (1648-1804) Die Dissertation beleuchtet ca. 150 Jahre Weinkultur im 17. und 18. Jahrhundert in der "Markgraphschaft Mähren." Das Land gehörte bis 1804 zu den Erbländern der Habsburger im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Herausragend wird durch die Quellenforschung nachgewiesen, dass es trotz der enormen Zerstörungen und großen Verluste nach dem Dreißigjährigen Krieg gelang, besonders im Zusammenhang mit der Weinkultur einen zwar differenzierten aber stetig steigenden Wohlstand herbeizuführen. Stetiges Wachstum von Weinbau, Weinproduktion, Weinhandel und Weinkonsum wurden zur Ausnahmeerscheinung, die sich wohltuend gegenüber anderen Weinbaugebieten de...