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Johannes Stroux (1886–1954) gelangte als erster regulärer Rektor der Berliner Universität Unter den Linden (nachmals Humboldt-Universität) nach ihrer Wiedereröffnung 1946 sowie als erster Präsident der Akademie der Wissenschaften zu einer exponierten Stellung in der Berliner Wissenschaftspolitik der Nachkriegsjahre. Zu diesem Zeitpunkt lag bereits eine Karriere als bedeutender Vertreter der Klassischen Philologie hinter ihm. Die Beiträge des vorliegenden Bandes beleuchten Leben, Werk und organisatorisches Wirken einer Persönlichkeit, die den Wissenschaftsbetrieb von der Kaiserzeit über die Weimarer Republik und das »Dritte Reich« bis in die Zeit der SBZ/DDR hinein prägte. Mit Beiträgen von Sören Flachowsky, Olaf Schlunke, Wilt Aden Schröder und Richard Schumak.
In dieser Studie werden die sogenannten Fassbinder-Kontroversen der 1970er- und 1980er-Jahre in ihrem zeitgeschichtlichen Zusammenhang umfassend dargestellt und analysiert. Basierend auf einer Reihe von zum Teil erstmals ausgewerteten schriftlichen und mündlichen Quellen rekonstruiert Bianca Dommes den Verlauf, die Konstellation und die Argumente in den verschiedenen Kontroversen und legt die innere Tektonik eines der größten Theaterskandale der bundesdeutschen Nachkriegszeit frei. Im Zentrum steht die Frage, ob der Antisemitismus-Vorwurf als Erklärung für den vehementen Kampf gegen das Stück hinreichend ist oder ob bei den beteiligten Akteuren andere handlungsleitende Interessen zu identifizieren sind. Beim Blick auf die Argumentationslinien der Aufführungsbefürworter und -gegner wird sichtbar, dass das Theaterstück »Der Müll, die Stadt und der Tod« Anlass, aber nicht Ursache der Kontroversen war. Vielmehr bezieht es seine besondere Bedeutung aus der Rolle als Katalysator für eine längst überfällige Debatte über das deutsch-jüdische Verhältnis nach 1945.
Am 14. Oktober 1915 trat Bulgarien auf der Seite der Mittelmächte in den Ersten Weltkrieg ein, was letztlich zu großen Verlusten an Menschenleben, aber auch an Gebieten führte. Der 100. Wiederkehr dieses tragischen Datums war 2015 eine Tagung im Haus Wittgenstein gewidmet, deren Ergebnisse nun in diesem Band vorliegen. Insgesamt acht Beiträge behandeln die Vorgeschichte des Kriegseintritts, die Beziehungen Bulgariens zu seinen Nachbarn und zu Österreich-Ungarn sowie die Rezeption in österreichischen Schulbüchern und Ausstellungen. On 14 October 1915, Bulgaria entered World War I on the side of the Central Powers, which ultimately led to great losses of human life, but also of territories. The 100th anniversary of this tragic date was the subject of a conference in 2015 at Haus Wittgenstein, the results of which are now available in this volume. A total of eight contributions deal with the prehistory of the entry into the war, Bulgaria's relations with its neighbours and with Austria-Hungary, as well as its representation in Austrian educational textbooks and exhibitions.
Andreas Neumann vollzieht die ideologische Entwicklung des fiktionalen DDR-Fernsehens der 1980er Jahre anhand einer eingehenden Analyse von zehn Mehrteilern und Serien der Dekade nach. Im Zentrum seiner Betrachtung stehen realitätsferne Filme, in denen der Alltag der DDR-Bürger höchstens gebrochen dargestellt wird. Durch die umfangreiche Einbeziehung des zeithistorischen und gesellschaftspolitischen Kontexts der einzelnen Produktionen gelingt es dem Autor, das Dargestellte mit realen Entwicklungen im letzten Jahrzehnt der DDR zu verknüpfen sowie die im Subtext der Filme verhandelten Ideologeme herauszuarbeiten. Dabei geht er der Frage nach, ob die gängige These zum DDR-Fernsehen dieser Zeit, wonach im fiktionalen Programmsegment eine ständige Entpolitisierung stattgefunden hat, sich auch anhand des von ihm untersuchten Filmkorpus bestätigen lässt, oder ob sich vielleicht ein alternativer Blick auf die fernseh-mediale Entwicklung dieser Zeit andeutet.
In the Hobsbawmian long 19th century, gender and processes of sexualization and feminization have been crucial in the construction of the »Jewish Other«. Ulrike Brunotte explores how these processes came about by addressing imaginative, aesthetic, and epistemological questions. She analyzes how literature, psychoanalysis and the performing arts traverse and react to the ambivalence of racialized stereotypes. The »femininity puzzle« presents itself in two ways: first in the role of effeminization of the male Jew in antisemitic discourse, and then in the transgressive forms of femininity connected to Jewish women, especially the allosemitic orientalization in the figure of the »Beautiful Jewess«.
Dieser Band versammelt die Ergebnisse einer Tagung, die von der Professur für Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der TU Chemnitz, der Stiftung »Erinnerung Begegnung Integration«, der Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944 und dem Militärhistorischen Museum der Bundeswehr veranstaltet wurde. Die Beiträge thematisieren verschiedene Perspektiven und Forschungsansätze zum Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944. Im Mittelpunkt stehen dabei die Analyse der Felder und Ausdrucksformen des Widerstands, die Personen und Ideen sowie der Blick über die deutschen Grenzen bis nach Frankreich, Polen und in die USA. Mit Beiträgen von Peter Brandt, Stefan Garsztecki, Friedrich-Wilhelm von Hase, Winfried Heinemann, Beatrix Heinze, Robert Kain, Linda von Keyserlingk-Rehbein, Hans-Christof Kraus, Frank-Lothar Kroll, Barbara Lambauer, Andreas von Mettenheim, Magnus Pahl, Gerhard Ringshausen, Alfons Söllner, Wolfgang Graf Vitzthum und Rüdiger von Voss.
Im Oktober 2018 fand im ehemaligen E-Werk der brandenburgischen Stadt Luckenwalde eine dreitägige Konferenz unter dem Titel "Betreten verboten! Strategien gegen den Leerstand von Produktionsstätten" statt. Dabei lag der Fokus auf dem Leerstand außerhalb der Ballungszentren, für den ganz eigene Lösungen gefunden werden müssen. Die vorliegende Dokumentation bietet nicht nur Zusammenfassungen der Vorträge der interdisziplinären Referentinnen und Referenten, sondern zugleich einen Einblick in die kreative Atmosphäre und in die Vielzahl von Perspektiven vor Ort.
Die Psychiatrie in der DDR rückt immer stärker in den Blickpunkt der historischen Forschung. Besonderes Interesse gilt dabei der Auseinandersetzung mit sozialpsychiatrischen Reformen, der Entwicklung der Psychotherapie, dem Verhältnis von Psychiatrie und Staatssicherheit und in diesem Zusammenhang auch der Frage nach dem Missbrauch der Psychiatrie. Der vorliegende Band versucht, dem breit gefächerten Spektrum unterschiedlicher Themen und Forschungsansätze Rechnung zu tragen. Zum ersten Mal wird hier eine Auswahl wissenschaftlicher Arbeiten zusammengeführt, die von verschiedenen Projektgruppen oder Einzelpersonen zur Geschichte der Psychiatrie in der DDR vorgelegt wurden.
In den Jahren der Weimarer Republik galt der Freistaat Preußen als ein "Bollwerk der Demokratie" – und doch endete bereits vor dem 30. Januar 1933 jene Phase preußischer Geschichte, in welcher der wichtigste deutsche Gliedstaat eine zuverlässige Stütze der Republik gewesen war. Der vorliegende Band geht der Frage nach, warum und wie es den Nationalsozialisten gelang, den bevölkerungsreichsten und heterogensten deutschen Staat unter ihre Kontrolle zu bringen. Im Mittelpunkt stehen dabei die regionale und lokale Ebene. Anhand mehrerer Fallbeispiele wird die Etablierung der NS-Herrschaft in vergleichender Perspektive betrachtet. Dabei treten die Gemeinsamkeiten und Unterschiede hervor, die den Prozess der Machteroberung in den Provinzen und Städten Preußens kennzeichneten.