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Queer cultures are vibrant components of the constantly transforming societies of the 21st century. This is both socially and anthropologically recognizable, as well as individually readable. Categories such as wealth, success, amusement, but also sexuality and beauty have undergone major changes within queer subcultures and have influenced the reality of life for the general public. The entanglements in heteronormative systems and capitalist orders are increasingly putting a queer point of view under pressure, so that the question seems justified: What makes someone or something queer? Martin Gössl reflects on the possibilities of queer recognition in different social contexts.
Wie sich jener Menschen erinnern, die in einer hegemonialen Kultur unerwähnt bleiben? Das Verhältnis von Politik, Geschlecht und Gedächtnis ist eines der großen Problemstellungen der Gender Studies. Wie sehen die vergeschlechtlichten Kodierungen, Metaphern und Allegorien des Gedächtnisses aus? Welche Bedeutung kommt dabei der Materialität der Körper zu? Wie greifen performative Prozesse in Empfindungen ein? In den Beiträgen dieses Bandes treffen Ansätze queer-feministischer Geschichtsschreibungen und biographische Erzählungen auf programmatische Untersuchungen der Verstrickungen von Geschlecht, Erinnerung und Geschichte.
Der spontane Aufstand gegen Polizeiwillkür in und um die Bar Stonewall Inn im New Yorker Greenwich Village steht für den Aftakt zur Zweiten Homosexuellenbewegung, die sich in mehreren westlichen Ländern infolge der 68er-Bewegung herausbildete. Mit seinem Schwerpunkt zur Homosexuellenbewegung dies- und jenseits des Atlantiks leistet diese Invertito-Ausgabe einen Beitrag zur Forschungsdiskussion, indem sie stärker als bisher einen (zentral-)europäischen Blick auf die Anfänge und das Erbe von "1969" in diese einbindet. Aus dem Inhalt: Hans-Peter Weingand: Macht der Bilder, Macht der Mythen: 50 Jahre "Stonewall Riots" Irene Franken: Sie, 28 J., dunkler, sportlicher Typ, engagiert, sucht Pa...
Der vorliegende interdisziplinär angelegte Band vereinigt Beiträge von Historiker*Innen, Literaturwissenschaftler*Innen, Soziolog*Innen und Aktivistin*Innen aus dem Bereich der Queer- und Gender Studies. Die Geschichte der Sexualitäten und der Körperpraktiken stehen dabei im Mittelpunkt. In fünf Großkapiteln werden die Komplexe Identitäten, Männlichkeiten, Diskriminierung/Verfolgung, Diskurse und Emanzipation untersucht. Der erforschte Zeitraum reicht von der griechischen Antike bis zur unmittelbaren Gegenwart. Die hier zusammengetragenen Ergebnisse sind das Resultat einer internationalen wissenschaftlichen Konferenz, die anlässlich der Magnus-Hirschfeld-Tage 2014 in Köln stattgefunden hat.
Feministische und queere Theorien sind mit ganz besonderen Figuren ausgestaltet: die »Sister« der zweiten Frauenbewegung, die »Cyborg« von Donna Haraway, das »Nomadic Subject« von Rosi Braidotti, die »New Mestiza« von Gloria Anzaldúa und die »Drag« von Judith Butler. Welche Funktionen erfüllen Begriffspersonen innerhalb von Genderdiskursen? Welche Wirkungen haben sie auf Leser_innen und Denker_innen? Und vor allem: Wo liegen die Potenziale dieser Figuren für Denken, Erkennen und politisches Handeln? Kirstin Mertlitsch zeigt auf, welche wissenschaftlichen Theorien und Schlüsselkonzepte queer-feministische Begriffspersonen verkörpern und ausagieren. Sie analysiert erstmals, in welchen rationalen, emotional-affektiven und körperlich-materiellen Dimensionen Wissen vermittelt und Erkenntnisprozesse ermöglicht werden.
Menschen, die nicht ins heteronormative Raster der Gesellschaft passen, werden auch heute noch in vielen Lebensbereichen benachteiligt. Forschung und Wissensvermittlung helfen, diesen Diskriminierungen und bestehenden Vorurteilen zu begegnen und Akzeptanz gegenüber Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und Inter* (LSBTI*) aufzubauen. So beschäftigen sich zahlreiche Forschungsarbeiten mit den Lebenswelten von LSBTI* in Vergangenheit und Gegenwart. In bisher einzigartig vielfältiger Zusammenstellung geben Expert_innen in diesem Band einen Einblick in ihre LSBTI*-Forschungsarbeit und diskutieren aktuelle Forschungsperspektiven. Die Beiträge zeigen Forschungslücken auf und erörtern die gesellschaftliche Bedeutung von »Forschung im Queerformat«.
Dieses Buch ist für alle, die mutig genug sind, sich selbst und das Zeigen von Kunst zu stören. Beatrice Miersch entwirft radikal-relationale Alternativen zu zeitgenössischen Ausstellungspraktiken. Um sich der gesellschaftlichen Verantwortung im Rahmen des Ausstellens von Kunst zu stellen, erprobt sie queer-feministische, kulturwissenschaftliche und selbstreflektierende Methoden in der Praxis und Theorie des Kuratierens. Momente kuratorischer Störung werden zu produktiv-schöpferischen Momenten der Unterbrechung, mit denen sie reflektierte, offene, engagierte und vulnerable Perspektiven auf das Ausstellen eröffnet und tradierte Strukturen durchbricht.
Der Sozialwissenschaftler Heinz Jürgen Aubeck stellt die kontrovers diskutierten biologischen und sozialpsychologischen Theorien zur Ergründung homosexueller Orientierung vor und plädiert in diesem Kontext für die Fortführung der poststrukturalistischen Diskursanalyse im Feld der Sexualität, welche das auf repressiven, hierarchischen gesellschaftlichen Machtstrukturen basierende System der Geschlechterdualität, das mit einer kohärenten, immanent kausalen Konzeption von naturalisierter Geschlechtsidentität, komplementärem Geschlechterrollendiktat und zwangsheterosexueller Orientierungsnorm verbunden ist, entgegen den konservativen essentialistischen Ideologien als soziokulturelles Produkt charakterisiert und speziell die geschlechtliche Identität als performativ konstruierten Effekt und mythologische Fiktion in emanzipatorischer Intention enthüllt und kritisiert.
In den letzten Jahren haben nicht nur Mobilisierungen gegen Feminismus und 'Gender', sondern auch die Kommerzialisierung und der inflationäre Gebrauch des Wortes "que er" in Alltag und Wissenschaft stark zugenommen. Dazu kommen alarmierende Aneignungsbestrebungen sozialer Bewegungen wie die Querdenker_Innen im Zuge der COVID-19-Pandemie. Mehr denn je sind Gender Studies und que erende Theorien daher auf die Entwicklung emanzipatorischer Gegenstrategien angewiesen. Mit "Querulieren" leihen sich die Autor_Innen einen Begriff mit eigener Geschichte im deutschsprachigen Raum, den sie aufgreifen, durchbrechen, verschieben und umfunktionieren. Es geht um eine interdisziplinäre und mehrdimensiona...
Frauen* nehmen sich aus Liebeskummer das Leben? Männer* erschüttert der Verlust von Arbeit und Leistungsfähigkeit? Und Queersein selbst macht vulnerabel? So verlockend diese geschlechtsbezogenen Erklärungen sind, so stereotyp sind sie auch. Was sie so attraktiv macht, ist ihr Versprechen, suizidales Handeln zumindest etwas zu enträtseln. Tatsächlich ist die beschriebene Koppelung alles andere als harmlos. Verdeckt sie doch Machtverhältnisse und Gewalterfahrungen und stärkt insbesondere die heteronormative Geschlechterordnung. Vor diesem Hintergrund avancierte das zahlreiche Sterbenwollen ‚bester‘ Jahrgänge zum Signifikat einer kulturellen Krise, die sich als höchst produktiv er...